Feuerwehrausflug 2024
Um die nach Meinung vieler Tourismussachverständiger „höchste Pyramide der Welt“ zu besuchen, braucht man nicht nach Ägypten, in den Vorderen Orient oder Mittelamerika zu reisen, es genügt ein Abstecher zu unseren österreichischen Nachbarn, genauer gesagt in die Steiermark. Eisenerzer Alpen – Eisenerz – Erzberg – die Namen verraten schon eine ganze Menge über die Art der Pyramide und damit über das Reiseziel der Feuerwehr Wendelskirchen.
Auf dem Weg in die Steiermark lohnte ein Abstecher nach Salzburg, doch diesmal nicht um der Burg oder um Mozarts Willen, sondern wie es sich für gestandene Feuerwehrmänner gehört, um der Flughafenfeuerwehr einen Besuch abzustatten und eine Besichtigungstour rund um den Flughafen zu starten. Immerhin rangiert der Salzburg Airport nach Wien an zweiter Stelle in Österreich und nicht nur für Technikinteressierte gab es eine Menge zu sehen. Besonders interessant dabei: der Abstecher zur dortigen Flughafenfeuerwehr mit einem verständlicherweise nur kleinen Einblick in den vielfältigen Aufgabenbereich der Wehrmänner. Besonders beeindruckend: der riesengroße Fuhrpark, den es zu bestaunen gab.
Am Samstagnachmittag ging es dann weiter in die Steiermark zum eigentlichen Reiseziel, nach Leoben am Erzberg. Hier waren es zwei Schwerpunkte, die auf dem Programm standen, einer über Tage, der zweite unter Tage. Mit einem Hauly und einer Taxifahrt der etwas anderen Art lernten die Wendelskirchener den Erzberg etwas näher kennen. In diesem umgebauten Schwerlastkraftwagen mit 1217 PS fährt man mitten durch den Tagebau. Entlang der Stufen des Erzberges gelangen die Fahrgäste dabei auch zu den entlegensten Stellen des Berges. Dazu muss man wissen, dass es hier die wohl größte Siderit-Lagerstätte der Erde mit dem größten und vor allem dem modernsten Erztagebau in ganz Mitteleuropa zu sehen gibt. Diesem Tagebau verdankt der Erzberg auch sein markantes Äußeres. Denn heute wird ausschließlich an der Oberfläche abgebaut: Die mehr als drei Dutzend Abbauetagen verhelfen dem Berg auch zu seinem markanten, pyramidenartigen Aussehen. Bei einer Tour durch das unterirdische Schaubergwerk lernten die Besucher aus Bayern das Labyrinth des Erzbergs und die Arbeitswelt der Knappen kennen. Dazu gab es Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte des Erzbergs – und über eine geheimnisvolle Sage, nach welcher ein gefangener Wassermann aus dem Leopoldsteiner See im Tausch gegen seine Freiheit den Menschen den Weg zum Erz, den Erzberg, zeigte: „Wenn ihr mir die Freiheit wiedergebt, soll es euer Schaden nicht sein! Wählet selbst: Ich biete euch Gold für zehn Jahr, Silber für 100 Jahr oder Eisen auf immerdar!“ (www.abenteuer-erzberg.at). Und wie wir heute sehen, brauchten die schlauen Männer damals nicht lange zu überlegen: Sie entschieden sich für das Eisen!
Keine Wahlfreiheit hatten die Wendelskirchener Feuerwehrler am Sonntagnachmittag: Sie mussten nach zwei erlebnisreichen Tagen und mit viel neuem Wissen im Gepäck wieder die Heimfahrt ins Niederbayerische antreten.
(Text aus dem Bericht des Dingolfinger Anzeigers, Verfasser Werner Kohl; Ausgabe 15.10.2024)