"Gut geschirmt"

14.07.2018
Schirmherrenbitten

Für die Verantwortlichen der Feuerwehr Wendelskirchen war ziemlich schnell klar, dass 1. Bürgermeister Günter Schuster die Schirmherrschaft für das 125-jährige Gründungsfest übernehmen sollte.

Um ihm diese wichtige Aufgabe anzutragen, machte sich der Festausschuss der Jubelwehr um den 1.Vorstand und Festausschussvorsitzenden Karl Wippenbeck auf den Weg nach Kronwieden, um bei Bürgermeister Schuster an die Tür zu klopfen.

Zusammen mit seinem Stellvertreter Christoph Seimel, den beiden Kommandanten Thomas Niedermeier und Christian Fröschl, Ehrenvorstand Konrad Schmidhuber und dem ehemaligen Kommandanten Lorenz Rothlehner rückte Wippenbeck aus – diesmal ohne Feuerwehrausrüstung, aber in feierlicher Uniform.

Moralische Unterstützung leisteten die frischgebackene Festmutter Melanie Niedermeier, sowie Festbraut Christine Wippenbeck. Trotz eines sehr warmen und wolkenlosen Sommerabends trug der Festausschussvorsitzende einen Regenschirm mit sich, welcher als Symbol, aber auch als Geschenk für den künftigen Schirmherrn gedacht war.

Vorstand Karl Wippenbeck verlas anschließend die Schirmherrenbitte, sauber gereimt. Er meinte einleitend: „A Festmutter und a Festbraut hamma mit der Melanie und der Christine schon, jetzt geht uns grad no a Schirmherr ab. Des Fest soll unter einem guad‘n Schirm steh‘n, auf dass alles duad guad umegeh‘n.“ Schlussendlich folgte die Bitte der Wehr: „Als unseren Dienstherrn tät‘n wir dich jetzt frag’n: Tät‘st du unsern Schirmherrn macha? Sag bitte ja, dann lass‘n mir’s drei Tage kracha!“ „Es ist mir eine große Ehre, aber ganz so einfach geht das nicht“, meinte der Schirmherr in spe auf die vom Vorstand vorgetragene Bitte, das Amt zu übernehmen. Der Bürgermeister verlangte zwar keine Geschicklichkeitsübungen oder andere Beweise der Feiertüchtigkeit, eine kleine Aufgabe wartete dann aber doch auf die Feuerwehrler: Sie mussten zwei Strophen der Bayernhymne singen. Ein Holzscheit zum Knien für den Festausschussvorsitzenden und den Kommandanten lag bereit und dann stimmte Karl Wippenbeck die Hymne an. Der Festausschuss hatte seine Prüfung bestanden und natürlich ließ sich Schuster nicht zweimal bitten. Die Anfrage der FF Wendelskirchen erfülle ihn mit Stolz und es sei ihm eine große Ehre, dieses Amt übernehmen zu dürfen. Für den Schirmherrn gab es den obligatorischen Schirm - natürlich mit weiß-blauem Rautenmuster - und für Gattin Gislinde hatte der Festausschussvorsitzende ein großes Blumengebinde mitgebracht.

Im Anschluss ging man zum gemütlichen Teil über. Der frischgebackene Schirmherr bewirtete seine Gäste mit Gegrilltem und zahlreichen Beilagen und das wohl Wichtigste, ein kühles Bier, frisch gezapft vom Fass. Die Wendelskirchener Feuerwehrabordnung zeigte sich sichtlich zufrieden mit ihrem Erfolg beim Schirmherrnbitten und auch ein bisschen erleichtert, dass sie von weitergehenden „Prüfungen“ aller Art verschont geblieben war.